Gäste

Masoud Kimiai

Sein Rachedrama „Qaysar“ zeigte 1968 die Arbeiterklasse erstmalig in einer filmisch ansprechenden Form. Mit gerade einmal 27 Jahren wurde Kimiai zum Shootingstar des iranischen Kinos, das er über zwei Jahrzehnte lang prägte. Filme wie „Reza motori“ (1970) und „Dash akol“ (1971) weisen eine dynamische, moderne Kamera auf, bei gleichzeitiger Betonung der traditionellen Werte der unteren Mittelschicht: Ehre, Loyalität, Freundschaft und Selbstjustiz.

Foto: Satyar Emami

Filme: The Deer (Gavaznha)
, The Red Line (Khateh Ghermez)


Maryam Zandi

Nach ersten frühen Fotopreisen arbeitete Zandi zwölf Jahre lang beim staatlichen Fernsehen und fotografierte die Ereignisse der Revolution. 1982 erschien „Turkmen & desert“, 1989 setzte sie ihr Langzeitprojekt „Portraits“ (Aufnahmen iranischer Kulturschaffender) fort. Ihre mit Ebrahim Haghighi herausgegebenen Kalender hatten immensen Einfluss auf die Verbreitung der Fotografie im Iran. 2010 wurde ihr der „Sheed Award“ verliehen, den sie 2014 erneut für ihre jüngste Publikation „1979 Revolution” erhielt.

Film: Fading Portraits (Didan va boodan)

Im Filmforum ist vom 28.11.-1.12.2019 eine Ausstellung von Maryam Zandi zu sehen.

Andreas Hoessli

Der Schweizer Dokumentarfilmregisseur und -autor Andreas Hoessli hat zunächst in Zürich und Paris Soziologie sowie Wirtschafts- und Sozialgeschichte studiert. Für sein Dissertationsstudium ging er 1980 nach Warschau. Danach arbeitete er als Osteuropa-Korrespondent und dreht seit 1987 Reportagen und Dokumentarfilme für Fernsehen und Kino.

Film: Der Nackte König – 18 Fragmente über Revolution

Nader Takmil Homayoun

Nach einem Literaturstudium in Iran arbeitete Homayoun dort als Journalist, Filmkritiker und Übersetzer. Von 1993 bis 1997 studierte er Film in Frankreich und dreht seither im Wechsel Dokumentar- und Spielfilme. „Iran, eine filmische Revolution“ lief auf zahlreichen Festivals – darunter Toronto, Istanbul, São Paulo und Los Angeles. Sein Spielfilmdebüt „Teheran“ („Tehroun“) gewann 2009 den Critics‘ Week Award bei den Filmfestspielen in Venedig. Auf Arte liefen seine Fernsehfilme „Unter dem Teppich“ (2016) und „Goldene Hochzeit mit Handicap“ (2019).

Film: Iran: A Cinematographic Revolution

Robert Safarian

Der Sohn armenischer Eltern studierte Film und Literatur. Er übersetzte Film-Standardwerke, schrieb als Filmkritiker für bedeutende Publikationen und drehte die Dokumentarfilme „Inversion“ („Varoonegi“, 2006) über Luftverschmutzung, „Teheran in Photographs“ („Teheran dar Aks“, 2008) sowie „Between Two Migrations“ („Dar faseleyeh do Kooch“, 2013) – ein Porträt des armenisch-iranischen Dichters Azad Matian.

Film: Conversation with Revolution (Goftegoo ba Enghelab), außerdem Filmgespräche nach folgenden Filmen: The school we went to (Hayate Poshti Madreseye Adl-e-Afagh), Die Kuh (Gaav)

Reza Farzad

Mohammadreza Farzad (*1978) ist einer der profiliertesten iranischen Dokumentarfilmemacher; seine Filme liefen mehrfach auf der Berlinale. Farzad setzt sich in einem intensiven Schnittprozess mit der Wirkung und Nachwirkung filmischer Bilder auseinander. Er unterzieht kurze Szenen, Randfiguren, scheinbar Nebensächliches, Familienvideos und Archivmaterial einer genauen Befragung und fördert dabei Neues und Überraschendes zutage.

Filme: Die Revolution am Schneidetisch